Mit der Single „Seventeen“ (VÖ: 13.06. via Unique Records) greifen Suzan Köcher’s Suprafon die prägende, verwirrende Zeit kurz vor der Volljährigkeit auf, mit der ganz individuelle Erlebnisse und Erinnerungen verknüpft sind. Die Single markiert das erste Lebenszeichen der Band seit fünf Jahren und gibt einen Vorgeschmack auf ihr kommendes Album, das im Oktober 2024 erscheinen soll.
Suzan Köcher singt in dem Song über unerwiderte Liebe, Unsicherheit und Machtmissbrauch. Eine Erfahrung, die sie mit vielen jungen Frauen teilt. Gleichzeitig möchte sie mit den emotionalen Zeilen von „Seventeen“ empowern. Denn im Zuge einer Therapie hat die Musikerin sich mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt und aus dieser schmerzlichen Erfahrung Stärke gezogen. Textstellen wie „I can’t believe you treated me this way / I’m glad I didn’t stay the same“ und der eindringliche Gesang der 29-Jährigen bringen das Gewicht ihrer Erfahrungen zum Ausdruck und lassen Zuhörende tief in ihre Seele blicken.
So erzählt Köcher: „Ich habe mit 14 angefangen Songs zu schreiben, weil ich Angst hatte Dinge anzusprechen und Ablehnung zu erfahren. Musik war meine Art zu sagen, was ich denke. Als meine Musik öffentlicher geworden ist, bin ich etwas zurückgerudert, weil ich dann wiederum Angst hatte, was Leute von mir denken könnten. Durch die Therapie habe ich gelernt, meine Ängste ein Stück weit loszulassen und habe angefangen viel persönlichere Songs zu schreiben. Es ist wie eine Art Superkraft, die man bekommt, wenn man es schafft Ängste abzulegen. Am Ende des Tages bin ich nicht alleine mit diesen Erlebnissen, die ich in meiner Jugend gemacht habe und ich will vor allem anderen Frauen Mut machen, dass man durch solche Erfahrungen wachsen kann.“ Nichtsdestotrotz sind die Narben immer noch deutlich zu spüren. Besonders wenn man diese eine Person zufällig am Bahnhof sieht.
Im Musikvideo zur Single setzt sich Köcher mit ihrem 17-Jährigen Geist an einen Tisch und blickt in ihre Vergangenheit zurück. „Den Text habe ich über eine andere Person geschrieben. Erst später ist mir aufgefallen, dass viele der Zeilen auch als Kommunikation zwischen mir und meinem 17-jährigen Ich gelesen werden können. Durch Kunst spiegelt man unweigerlich Facetten seiner selbst wider“, offenbart die Musikerin.
Musikalisch bewegt sich „Seventeen“ zwischen Dream Pop und Indie. Der psychedelische Background von Suzan Köcher’s Suprafon scheint in der Instrumentierung durch: Schimmernde Gitarren verbinden sich mit ergreifenden Mellotron-Elementen, weichen Synthesizern, subtilen Drums und einem mal verspielten, mal geradlinigen Bass-Groove. Als Gast an der Hammond-Orgel ist Jerry Leger-Keyboarder Alan Zemaitis zu hören, während Köcher die eingängigen Piano-Figuren spielt. Aufgenommen wurde die Single in den Maarweg Studios in Köln, produziert von Gitarrist Julian Müller und gemischt von David Trapp (Giant Rooks, Jeremias, AnnenMayKantereit, Neo Magazin Royale). Die Zeit seit des letzten Albums Suprafon (2019) nutzte die Band, um Live-Shows zu spielen (u.a. beim WDR Rockpalast), Songs zu schreiben und sich neu zu formieren. So ist „Seventeen“ das erste Kapitel eines Neuanfangs, der Köcher als gereifte Künstlerin zeigt, die nicht davor scheut, ihre persönliche Seite zu zeigen.
Der hypnotische Sound von Suzan Köcher’s Suprafon hat großen Anklang gefunden und ihnen Anerkennung auf Festivals wie dem Traumzeit Festival, Reeperbahn Festival, Orange Blossom Special und dem Burg Herzberg Festival eingebracht, was in einem Auftritt beim SXSW gipfelte.
Die Single „Seventeen“ erscheint am 13.06.2024 via Unique Records.
Foto: Marla Steinweg