Nach der Debüt-EP Sisyphus (2023) veröffentlicht die Hamburgerin Veigh Malow am 14. Juni ihre zweite EP Why, welche mit einem Mix aus Indie-Pop und modernen Rock-Elementen die Komplexität des Daseins als Musikerin im 21. Jahrhundert thematisiert.
Die insgesamt fünf Songs von Why stellen Veigh Malows Talent als Singer-Songwriterin, die sich auf ihre Intuition verlässt, unter Beweis. Dank ihrer unverwechselbaren Stimme und ihrem Gespür für besondere Melodien verleiht sie den Liedern stets ihre eigene Note. Die daraus entstehende musikalische Vielfalt erinnert an Größen wie Florence + The Machine, Olivia Rodrigo und Lana Del Rey.
Der gleichnamige Titeltrack „Why“ reflektiert die schwindende Wertschätzung gegenüber Künstler:innen, die trotz harter Arbeit oft nur geringe finanzielle und ideelle Anerkennung für ihre Kunst erhalten. Die ständige Belastung durch die Anforderung, kontinuierlich Content und Veröffentlichungen liefern zu müssen, lässt die Sängerin zeitweise ihre Freude an der Musik verlieren. Trotz dieser extremen Bedingungen kann sich Veigh Malow keinen anderen Weg vorstellen und kommt zu dem Schluss: „Why not?“ Eindringliche Gitarreneinsätze und die kraftvolle Stimme der Hamburgerin, die ihren Emotionen freien Lauf lässt, bilden den Sound dieser Ambivalenz.
„A Hundred Vivid Memories“ ist ein ehrliches Liebeslied, das gemeinsame Momente einer beständigen Beziehung wertschätzt. Im Vergleich zu den anderen vier Liedern wirkt der Song wie ein akustischer Anker, der sich auf das Wesentliche besinnt und dadurch Intimität und innere Ruhe ausstrahlt.
Die Gegenparts dazu finden sich sowohl inhaltlich als auch musikalisch in „Dripstone Cage“ und „Shaky Grounds„. Mit einer Analogie zur Tropfsteinhöhle (engl.: Dripstone Cave), die zum „Dripstone Cage“ wird, beschreibt Veigh Malow eine Liebe die sich allmählich auflöst. Trotz der damit verbundenen Schmerzen erscheint das Loslassen jedoch unmöglich. Der nachhallende, schwebende Sound des Songs erzeugt das Bild einer Höhle und zieht Hörer:innen in deren Endlosigkeit hinein. In „Shaky Grounds“ wiederum setzt sich Veigh Malow mit selbstbewussten und kathartisch hervorgebrachten Vocals dafür ein, die eigenen Grenzen durchzusetzen und sich von der Last durch die Probleme anderer zu befreien: „It’s hard, but can’t you see / That I won’t keep your world from falling apart“. Der Track setzt ein Zeichen für die gesamte EP, in der Veigh Malow für den eigenen Selbstwert einsteht und sowohl den positiven als auch den negativen Seiten des Lebens unerschrocken begegnet.
Eine Ode an perfekte Tage findet sich in „Million Dollar Days“ wieder. Die Seltenheit vom „weightless haze of sweet euphoria“ erinnert daran, kostbare Momente wertzuschätzen, die nicht mit Geld zu kaufen sind. Im energiegeladenen Chorus des Liedes wird diese flüchtige Perfektion gefeiert, während die Verse sie mit einer gewissen Melancholie herbeisehnen.
Veigh Malows große Leidenschaft für Mode und Design sowie ihre Liebe zum Detail prägen die Planung ihrer Musikvideos, Bühnenbilder und Outfits sowohl für sich selbst als auch für ihre Bandmitglieder. Deshalb überzeugt sie live nicht nur musikalisch, sondern auch visuell mit einer pastellfarbenen Ästhetik. Die Indie-Pop-Musikerin lässt sich von Kategorien oder Genregrenzen nicht aufhalten, was in dem vielseitigen Repertoire von Why ebenso wie auf Sisyphus zu spüren ist. Neben den beiden Songs „Sisyphus“ und „Shattering Glasses“ von ihrer Debüt-EP, erhielten auch die Vorabauskopplungen „Dripstone Cage“ und „Shaky Grounds“ der kommenden EP Platzierungen in der Spotify-Playlist Indie Brandneu.
Die EP Why erscheint am 14.06.2024 via Bonkaz Records.
Foto: Paul Pabst