Mit „I Agree“ veröffentlichte die australische Avant-Folk-Künstlerin Jessie Monk am 09. April 2025 die letzte Vorabsingle ihres kommenden Albums Mis O’ The Mountain, das am 14. Mai 2025 via popup-records erscheint. Nach den bereits veröffentlichten Singles „Gold Flowers„, „Metamorphosising“ und der Doppel-Single „A Constellation of Voices / O’ My Love“ setzt „I Agree“ einen humorvollen und zugleich tief bewegenden Akzent innerhalb des epischen Konzeptalbums.
Inspiriert von der brasilianischen Tropicália-Bewegung und Künstler:innen wie Gal Costa oder Novos Baianos,spielt Jessie Monk in „I Agree“ mit Bossa-Nova-ähnlichen Rhythmen und komplexen harmonischen Strukturen. Die Vielschichtigkeit und spielerische Leichtigkeit des Songs täuschen jedoch nicht über seine tiefgehende Thematik hinweg: Der Text ist eine Auseinandersetzung mit Verlust und Akzeptanz, basierend auf den philosophischen Ideen des Lyrikers Rainer Maria Rilke. Die erste Strophe adaptiert Zeilen aus „Das Stunden-Buch“ („Am I a falcon? A storm or a great song?“), während der Refrain von Rilkes Briefsammlung „The Dark Interval“ inspiriert ist, in der er die Akzeptanz lebensverändernder Ereignisse als Teil eines „größeren Rhythmus“ beschreibt.
Musikalisch wagt Monk in „I Agree“ eine augenzwinkernde Parodie auf das Jazz-Genre, die zugleich virtuos und emotional berührend ist. Die Band, bestehend aus renommierten Jazz-Musiker:innen, fügt sich mit humorvollen Background-Vocals, spontanen Klatscheinlagen und einer mitreißenden Spielfreude in den ironischen, aber zugleich ehrlichen Charakter des Stücks ein. Ein besonderes Highlight ist die irische Pfeife, gespielt von Conor Cunningham – ein Zufallsfund, der sich perfekt in die Tonart des Songs einfügt und den unkonventionellen Klangkosmos von „I Agree“ bereichert.
Inspiriert von der mythologischen Gestalt der keltischen Göttin Mis, begibt sich Monk mit dem neuen Longplayer Mis O’ The Mountain auf eine klangliche Reise durch Transformation, Verlust und Wiedergeburt. Das Album verwebt traditionelle Folk-Elemente mit avantgardistischen Arrangements, experimentellen Kompositionstechniken und einer tiefgehenden, erzählerischen Kraft, die an Künstler:innen wie Joni Mitchell, Sam Amidon oder Anna Mieke erinnert. Musikalisch reicht Mis O’ The Mountain von treibenden, fast rituellen Rhythmen bis hin zu zarten, introspektiven Momenten. Instrumentierungen aus Geige, Flöte und Kontrabass treffen auf unerwartete avantgardistische Strukturen und erzeugen eine Atmosphäre zwischen archaischer Folklore und experimenteller Klangkunst. Die Produktion übernahm Brian Trahan, der Monks visionären Ansatz mit atmosphärischer Dichte und Detailverliebtheit unterstützte.
Jessie Monk ist in Kanada geboren und wuchs im Gebiet des indigenen Gunaikurnai-Volks in Australien auf. Nach einer Zeit als Tänzerin und Musical-Darstellerin – unter anderem in David Bowies Lazarus – zog sie 2020 nach Berlin, wo sie sich der Musik widmete. Mit ihrer EP Here, Now (2021) und dem Debütalbum Continually Becoming (2023) erspielte sie sich internationale Anerkennung und erhielt positive Kritiken von Medien wie Rolling Stone, Deutschlandfunk Kultur und radioeins.
„I Agree“ erschien am 9. April via popup-records.
Foto: Jessie Monk