Frauen* müssen süß sein, bloß brav und leise, niemals wütend. In der neuen Single „Little Sweet„, die am 19. April via popup-records erscheint, kritisiert Jenobi die patriarchalen Strukturen und Bürden, mit denen Frauen* bereits als Mädchen großgezogen werden. Nach den Vorabauskopplungen „Still Waiting For My Name In The Credits“ (Fresh Finds GSA auf Spotify), „Syster“ und „Makeup„, zeigt die in Hamburg lebende, schwedische Elektro-Pop-Musikerin mit „Little Sweet“ eine weitere Facette ihres kommenden Albums Irregularity (VÖ: 31.05.2024).
„Seitdem wir kleine Kinder sind, werden Mädchen anders erzogen als Jungs. Mädchen, die sich um andere gut kümmern können und süß, brav und leise sind, sind gute Mädchen, während Jungs aufgemuntert werden, Platz einzunehmen, stark und mutig zu sein. Wenn du diese klassische Rollenbilder brichst, kommst du als weiblich gelesene Person nervig, anstrengend oder egozentrisch vor“, erzählt Jenobi über die neue Single und fährt fort: „Mit ‚Little Sweet‚ möchte ich dieses Konstrukt kritisieren und gleichzeitig weiblich gelesene Personen empowern und aufmuntern, ihren eigenen Weg zu gehen.“ Damit greift die Musikerin den roten Faden ihres neuen Albums auf: Feminismus, ihr Weg in einer männerdominierten Branche und das Ausbrechen aus patriarchalen Strukturen. Dabei immer präsent: Ihr markanter Jenobi-Sound, in dem mystisch-skandinavische Melancholie auf markante Beats und leichten Flow trifft.
Während die schwedische Künstlerin, bürgerlich Jenny Apelmo Mattsson, mehrere Jahre in der Hamburger Folk-Band Torpus & The Art Directors als Bassistin mitwirkte, arbeitete sie parallel bereits an eigenen Stücken. Schließlich kreierte die Musikerin 2020 ihren Alias „Jenobi“, um selbstbestimmt und kompromisslos eigene Musik erschaffen zu können. Seither ist das Jenobi-Projekt zu ihrer persönlichen musikalischen Oase geworden, in der sie aller Kreativität freien Lauf lassen kann und ihre Songs eigenständig schreibt, aufnimmt und auch produziert. Für die Multiinstrumentalistin ist es wichtig, ihren individuellen Sound beizubehalten und diesen unabhängig gestalten zu können, um die Einzigartigkeit nicht zu verlieren. Denn die 13 Jahre als Musikerin, die Jenobi schon erlebt hat, waren geprägt von vielen Talfahrten und Herausforderungen, in denen sich Jenny stehts in einer männerdominierten Branche behaupten musste.
Außergewöhnliche, elektronische Elemente erinnern an Björk und The Knife, während selbstbewusster Sprechgesang zu lässigen Basslines eine Attitüde hervorbringt, die bei Künstlerinnen wie Rosalía und Noga Erez wiederzufinden ist. Das Album Irregularity liefert längst nicht nur musikalische Abwechslung, sondern steht auch für eine starke Message, die Jenny mit ihrer Musik und ihren Lyrics in die Welt hinaustragen möchte. Der am 31. Mai erscheinende Longplayer zeugt von neu erlangtem Selbstbewusstsein und Stärke, die sich in clever-ironischem Humor widerspiegeln und ein bittersüßes Gefühl hinterlassen. So gelingt es der Songwriterin und Produzentin, patriarchalische Strukturen auf ihre ganz eigene Weise, mit einer Spur von Ironie zu kritisieren.
Die Single „Little Sweet“ erscheint am 19.04.2024 via popup-records.
Foto: Sophia Roßberg