Die in Hamburg lebende, schwedische Musikerin Jenobi veröffentlichte am 23. Februar ihre neue Single „Makeup“ via popup-records. Nach ihrem Debüt Patterns vor vier Jahren kündigt die aus Göteborg stammende Künstlerin nun ihr neues Album Irregularity inklusive Release-Konzert in Hamburg für Mai 2024 an. Die bereits erschienene Single „Still Waiting For My Name In The Credits“ hat es gleich in die „Fresh Finds GSA“-Playlist auf Spotify geschafft und gibt bereits einen Einblick in den individuellen Jenobi-Sound, in dem mystisch-skandinavische Melancholie auf markante Beats trifft.
Die Single „Makeup„, insbesondere der Beat, ist von dem Album Silent Shout von The Knife inspiriert, das die Künstlerin aufgrund der dunklen und verrückten, aber dennoch lässigen Produktion bewundert. „Makeup“ ist eines der ersten Lieder, die die Songwriterin für das neue Album geschrieben hat. Durch die Single hat Jenobi den roten Faden gefunden, der sich durch das gesamte Album hindurch zieht, wie sie selbst beschreibt: „ein wenig verrückt, mit viel Attitüde und einem Beat, zu dem es schwer ist, stillzustehen.“ Über die Entstehungsgeschichte erzählt die Musikerin: „Der Song handelt von einer Situation, die ich einmal im Supermarkt erlebt habe. Der hübsche Mitarbeiter an der Kasse fragte mich, wie es mir eigentlich so gehe, weil ich so müde aussah. Natürlich war ich nicht müde, sondern einfach ungeschminkt. An diesem Tag habe ich zu Hause den Text für den Song geschrieben.“
Während die schwedische Künstlerin, bürgerlich Jenny Apelmo Mattsson, mehrere Jahre in der Hamburger Folk-Band Torpus & The Art Directors als Bassistin mitwirkte, arbeitete sie parallel bereits an eigenen Stücken. 2020 erfand die Musikerin ihren Alias „Jenobi“, um selbstbestimmt und kompromisslos eigene Musik erschaffen zu können. Seither ist das Jenobi-Projekt zu ihrer persönlichen musikalischen Oase geworden, in der sie aller Kreativität freien Lauf lassen kann und ihre Songs eigenständig schreibt, aufnimmt und auch produziert. Für die Multiinstrumentalistin ist es wichtig ihren individuellen Sound beizubehalten und unabhängig kreieren zu können, um die Einzigartigkeit nicht zu verlieren. Denn die 13 Jahre als Musikerin, die Jenobi bereits erlebt hat, waren geprägt von vielen Talfahrten und Herausforderungen, in denen sich Jenny stehts in einer männerdominierten Branche behaupten musste.
Außergewöhnliche, elektronische Elemente erinnern an Björk und The Knife, während selbstbewusster Sprechgesang zu lässigen Bass Lines eine Attitüde hervorbringen, die bei Künstlerinnen wie Rosalía und Noga Erez wiederzufinden sind. Das Album Irregularity liefert jedoch längst nicht nur musikalische Abwechslung, sondern steht auch für eine starke Message, die Jenny mit ihrer Musik und ihren Lyrics in die Welt hinaustragen möchte. Das im Mai erscheinende Album zeugt von einem neu erlangten Selbstbewusstsein und Stärke, die sich in clever-ironischem Humor widerspiegeln und ein bittersüßes Gefühl hinterlassen. So gelingt es der Songwriterin und Produzentin, patriarchalische Strukturen auf ihre ganz eigene Weise mit einer Spur von Ironie zu kritisieren.
Die Single „Makeup“ erschien am 23.02.2024 via popup-records.
Foto: Sophia Roßberg