Nachdem Jerry Leger mit seinem 2022 erschienenen AlbumNothing Pressing großes Lob von der internationalen Presse erhielt – mitunter vom deutschen Rolling Stone („Wundervolle Introspektion und lässiger Rock’n’Roll“) – sowie anerkennende Worte der Songwriter Doug Paisley und Ron Sexsmith („He’s the real deal“), liefert Leger mit dem am 27.10.2023 via Latent Recordings erscheinenden Album Donlands nun den vielversprechenden Nachfolger. Im Herbst kommt er für drei Konzerttermine und einem exklusiven Festivalauftritt beim Rolling Stone Beach nach Deutschland.
Für die Aufnahmen seines neuen Albums Donlands hat sich Jerry Leger mit dem bekannten kanadischen Produzenten und ToningenieurMark Howard (Lucinda Williams, Bob Dylan, Tom Waits, Neil Young) zusammengetan, dessen charakteristisch atmosphärischer SoundLegers Musik eine völlig neue Dimension verleiht. Benannt nach der Straße im East End von Toronto, wo das Album im ehemaligen DonlandsTheatre aufgenommen wurde, präsentiert die neue LP Jerry Leger, wie man ihn noch nie zuvor gehört hat.
„Not a lot of people make records like Mark Howard anymore”, sagt Leger. „After I got to tell him how much Tom Waits’s Real Gone meant to me, I fell right into the experience. Like all my albums, we recorded Donlands mostly live in the studio with my band The Situation [Dan Mock, Kyle Sullivan, Alan Zemaitis] in a circle—no headphones, just listening and existing, breathing as a whole. To me, it’s a record that lives in its own world. Since I was a little kid, I’ve loved how recordings like The Flamingos’ ‘I Only Have Eyes For You’ and ‘Pledging My Love’ by Johnny Ace sound so haunting. I knew Mark could get us that, with the right choice of material.”
Leger schickte Howard zunächst 20 Demos und war freudig überrascht, als sie sich darauf einigten, welche zehn Songs es auf das Album schaffen würden. Von da an beschreibt er den Prozess so, dass er jeden Song wie eine leere Leinwand behandelte und die Arrangements mit Hilfe von TontechnikerAaron Goldstein ausarbeitete, der auch Pedal Steel und Gitarre zu einigen Stücken beisteuerte. Doch insgesamt, so Leger, kam es vor allem auf die Atmosphäre an, die Howard geschaffen hatte. Leger sagt, dass es sich wie das Kreieren eines Film-Noir-Soundtracks angefühlt hatte – immer mit etwas Unbekanntem, das in der Dunkelheit lauerte.
Das kommt bei Songs wie „I Was Right To Doubt Her“ mit seinem gespenstisch anmutenden Orgelspiel und den spanisch klingenden Percussions, die an Howards Arbeit auf Willie Nelsons „Teatro“ erinnert, deutlich zum Ausdruck. Vor allem aber zeugen die Songs „Three Hours Ahead Of Midnight“ und „The Flower And The Dirt“ vom gefühlvollen Songwriting des kanadischen Musikers und unterstreicht zugleich seine poetischen Fähigkeiten. Jerry Leger stellt hier einmal mehr sein Talent unter Beweis, zeitlose Musik und Texte zu schreiben. Über „Three Hours Ahead Of Midnight“ erzählt Leger: „I hear it as a soulful song about maybe losing the battle but not losing the fight. I love the space in the recording, it keeps you close to its chest.” Das Musikvideo zum Song wurde im Imperial Pub in Toronto gefilmt, einer Bar, die es schon seit den 40er Jahren gibt und den unglaublichen Charme dieser Ära noch bis heute ausstrahlt. Leger erzählt: „Not many pubs like this are left in the big city. Mitch Fillion did a beautiful job making this video, he really captured the feeling of the song.“
Wie im Roy Orbison-esken Eröffnungstrack „Sort Me Out“ und der herzzerreißenden Klavierballade „Wounded Wing“ gräbt Leger tief, um die Stärke und Entschlossenheit darzustellen, die wir alle brauchen, um die letzten Jahre zu verkraften. Leger fasst zusammen: “This record is a place I’ve known about and where I’ve always wanted to live, so it was a nice and rewarding visit. It’s another piece of me that floats in a dream. It’s surreal at times, just like writing can be surreal.”
Donlands findet in „Slow Night In Nowhere Town“ ein gebührendes Ende, in dem der „Film“ endet und wir aus dem Kinosaal in einen anhaltenden Wolkenbruch hinausgehen, unsicher, ob wir nach Hause gehen oder einfach weiterziehen sollen. Für Jerry Leger nimmt die Suche nach dem schwer fassbaren kreativen Funken kein Ende, aber es gibt immer wieder neue Wege, um ihn zu finden. Mit Donlands hat er ein Album geschaffen, das zu den Höhepunkten eines bereits überragenden Gesamtwerks gehört.
Das Album Donlands erscheint am 27.10.2023 via Latent Recordings.
Foto: Laura Proctor