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Furchtlosigkeit, ungeheure Kräfte und eine kathartische Reise durch die Jahreszeiten: Indie-Folk-Künstlerin Laura Carbone veröffentlicht viertes Album „The Cycle“

    Nach der Veröffentlichung ihrer Debüt-LP Sirens und den darauffolgenden Alben Empty Sea und Live at Rockpalast, veröffentlicht die deutsch-italienische Musikerin Laura Carbone am 26. April ihren neuen Longplayer The Cycle via Cosmic Dreaming. Ein Konzeptalbum, das von furchtloser weiblicher Reife, Mystik und einer ungeheuren Kraft zeugt. 

    The Cycle beginnt im Frühling. Das schmelzende Eis und die langsam, aber stetig zunehmende Wärme der Sonne erwecken die in der Erde überwinternden Samen, bringen sie dazu, aus ihrer engen Hülle auszubrechen und unaufhaltsam zum Licht zu streben. Dies kündigt das Ende der dunklen Phase der Isolation an und markiert gleichsam den Beginn einer Reise ins Unbekannte, wobei jede nun folgende Jahreszeit ihre ganz eigenen Qualitäten, Enthüllungen sowie Herausforderungen mit sich bringt. 

    Für die in Berlin lebende Sängerin und darüber hinaus auch als Medium wirkende Laura Carbone repräsentiert The Cycle die Heldinnenreise ihrer Protagonistin. Gleichzeitig dokumentiert das Album auch ihre eigene Odyssee, die Fesseln der Vergangenheit abzuwerfen, um sehenden Auges ins strahlende Licht einer gänzlich neuen, unbekannten Gegenwart einzutreten. Daraus geht sie erneuert hervor und ist sich ihrer selbst vollständig bewusst. 

    The Cycle ist Laura Carbones viertes Album und ein geradezu erlesenes Werk, das von furchtloser weiblicher Reife, Mystik und einer ungeheuren Kraft zeugt. Der insgesamt 13 Songs umfassende Longplayer lässt die Hörer:innen tief in den Soundtrack einer Metamorphose eintauchen, welche eine neue Perspektive der Fülle und Souveränität eröffnet und die seine Protagonistin in einer nach Heilung rufenden Welt zeigt. Es spiegelt die Schönheit des Prozesses, scheut sich aber nicht davor, die Blessuren und Narben preiszugeben, die zu seiner Entstehung führten. 
     

    „Deine Stimme ist dein kraftvollstes Geschenk. Sie hat die Fähigkeit zu inspirieren, zu heilen, zu erschaffen und die Welt zu verändern.“
    Laura Carbone
     

    Die Stimme. Das ist, wo alles beginnt. Für Laura Carbone bedeutet dies vor allem die Entwicklung ihrer ganz eigenen Stimme, die entscheidend für ihre Reise als Künstlerin und darüber hinaus ist.

    Mit ihrem Debütalbum Sirens (2015) erschien Carbone nachhaltig auf dem Radar und im wohlwollenden Visier der Indie-Musikpresse. Sie ging auf Tour mit Acts wie The Jesus and Mary Chain und Dennis Lyxzéns INVSN, bevor sie mit ihrem zweiten Album Empty Sea (2018) ihren Status als Künstlerin, die „man unbedingt im Auge behalten sollte“ untermauerte. Dadurch nahm Carbone einen festen Platz auf der internationalen Musiklandkarte ein und arbeitete in der folgenden Zeit umso mehr an der Tiefe ihres Materials, ihrer Stimme sowie der wachsenden Vielfalt ihres Songwritings. Auch Tourneen wurden für Carbone und ihre Band in Europa und Nordamerika erheblich ausgeweitet, wodurch im Herbst 2019 ihre dreiwöchige „Empty Sea“-Headliner-Tour folgte, die sie von Los Angeles ausgehend von Küste zu Küste bis hoch zum Pop Montreal Festival in Kanada brachte, wo sie sich mit Ikonen wie Nick Cave und Laurie Anderson die Bühne teilte. 


    Absoluter Höhepunkt dieser rasanten, einem Wirbelsturm gleichenden Reise war zweifelsohne die mitreißende und energetisierende Mainstage-Performance beim angesehenen psych/noise „Synästhesie“-Festival in Berlin (2019) und bei der deutschlandweit ausgestrahlten Live-TV-PerformanceRockpalast” vom WDR

    Anfang 2020, mit einem Koffer voller neuer fertiger Songs und unzähligen weiteren in der Mache, buchte Laura Carbone das Studio, um im Mai desselben Jahres mit der Aufnahme des nächsten Albums zu beginnen. Die Dinge sahen gut aus. Und dann, am Abend des Freitags, 13. März (macht daraus, was ihr wollt), als die Luft bereits von zahlreichen Gerüchten und Flüstern erfüllt war, verkündete Berlin einen totalen Lockdown.

    Erinnert ihr euch? Erinnert ihr euch an den Kokon? Und erinnert ihr euch auch daran, dass das, was im Inneren eines Kokons passiert, eine Verwandlung, eine geduldige Metamorphose ist? Was schließlich entsteht, ist ein neues Wesen, immer noch verwandt mit dem von vorher und doch grundlegend anders. Im Inneren seines Kokons, das gleichermaßen Gefängnis wie auch Zufluchtsort vor den Schrecken der Welt ist, hat es sich verändert. Es hat Flügel bekommen. Dieses neue Wesen, es kann fliegen.

    Als Covid die Pläne für die Aufnahmen ihres nächsten Studioalbums auf unbestimmte Zeit verschob, veröffentlichte Carbone im Dezember 2020 das Album Laura Carbone – Live at Rockpalast und machte damit einer Welt ohne Live-Musik ein kostbares Geschenk. Nicht nur brachte es großes Lob der Kritiken ein, sondern auch gleich drei Top-10-Singles in den deutschen Alternative-Charts.

    Im selben Winter sowie Frühling 2021 arbeitete Laura Carbone in Kollaboration mit Craig Dyer von The Underground Youth, noch immer Covid-bedingt remote, an In Dreams, einer 4-Song-EP von handverlesenen Roy Orbison-Songs. Dyer und Carbone nahmen ihre Teile jeweils zu Hause auf und schickten sie sich gegenseitig zu. Auf In Dreams, das im November 2021 veröffentlicht wurde, begann Laura Carbone ihre neuen Flügel auszuprobieren, indem sie selbstbewusst Schicht um Schicht der Art von sirenenhaften, choralem Gesang arrangierte, der nun auf The Cycle seine volle Ausdruckskraft findet.


    Während die Welt manchmal wie gelähmt erschien, war es Laura Carbone offensichtlich nicht. Weniger offensichtlich begab sie sich im Inneren des Kokons auf eine tiefgehende Entdeckungsreise in ihre eigene Essenz und angeborenen hellsinnigen Fähigkeiten, indem sie ihre Gaben als mediale Person vollständig entschlüsselte und schließlich annahm. Was zuvor wie ein „Erahnen“ ihrer Fähigkeiten erschien, das Feinstoffliche zu kanalisieren, wurde nun als Tatsachen bestätigt, und sie absolvierte eine professionelle akademische Ausbildung in Medialität – einem Handwerk des Channelings, Tarots, Frequenzen und Klangheilung. Dabei kombiniert sie die Gabe ihrer Stimme mit Alchemy Crystal Bowls, bietet gleichzeitig Readings und Sound-Healings an und gibt selbst ihr Wissen als Lehrerin für Tarot an einer medialen Akademie weiter. Ihre Fähigkeiten spielten auch beim Entstehungsprozess von The Cycle eine bedeutende Rolle.

    Als sich die Lockdown-Regelungen Berlins im Sommer 2021 langsam lockerten, veranstaltete und kuratierte Carbone ihr erstes „Cosmic Dreaming Festival“ im Festsaal Kreuzberg, sehr zur Freude des Publikums und der Medien, die sich nach der langen Zeit der Entbehrung geradezu nach Live-Musik sehnten. Das war ebenfalls die Zeit als Laura Carbone und ihr Gitarrist Mark Eric Lewis endlich mit ihrer Band und einem intimen Kreis von vertrauten Kollaborateur:innen die Produktion von The Cycle beginnen konnten. Ohne Fristen oder Auflagen, außer ihres eigenen kollektiven Geschmacks, arbeiteten sie in ihrem ganz eigenen Tempo und der einhelligen Zuversicht, dass das, was sie schufen, gut war. Carbone webte bewusst den runden, sonoren, mitunter beinahe dröhnenden Klang und die kristallinen Frequenzen ihrer Kristallschalen in das Album ein, ein Stilmittel, das sich wie ein roter Faden komplett durch das Album zieht und dem Sound eine tiefe, fast unmerkliche Textur hinzufügt. Der Aufnahmeprozess erstreckte sich bis tief in das Jahr 2022 hinein und gab Carbone somit die Zeit, eine willkommene Einladung von Michael Gira und Kristof Hahn von Swans anzunehmen, sich Giras Frau Jennifer sowie Singer-Songwriterin Lucy Kruger anzuschließen und die Backgroundstimmen auf deren gefeiertem 16. Album The Beggar zu singen.

    Als im Sommer zusätzliche Aufnahmen für The Cycle unter Lewis‘ Aufsicht in Los Angeles abgeschlossen waren, blieb Carbone nur noch, ihre Vocals aufzunehmen. Das musikalische Fundament war gelegt und die persönliche wie künstlerische Metamorphose abgeschlossen. Der Zeitpunkt, da Carbone ihre Flügel vollends entfalten und sich in die Lüfte erheben konnte, war gekommen: Mit ihren von erdig bis ätherisch anmutenden, selbstbewusst gechannelten Gesangsparts, neu erkundeten Stimmlagen und komplexen Chor-Arrangements, die ein echtes Markenzeichen von The Cycle sind, entstand hier ein wahres Meisterstück. 

    Carbones Gesangsperformance haucht der Liebe, die alle Beteiligten in den Aufnahmeprozess gesteckt haben, ihren Herzschlag ein, erhebt die Sammlung von Songs in die Sphäre einer zusammenhängenden Erzählung und eines monumentalen Albums. Als die letzten Claps und Chöre im Oktober 2022 in Berlin aufgenommen wurden, hatten Carbone und ihre Mitstreiter:innen ein einzigartiges insgesamt 13 Songs umfassendes Werk mit einer Spieldauer von 66 Minuten erschaffen. Dabei hatte jeder Song seinen eigenen Platz und spielte eine eigene Rolle – wie Kapitel in der Geschichte des Albums. Es war unmöglich, dass auch nur auf einen einzigen von ihnen verzichtet werden konnte, sodass schnell klar wurde: The Cycle würde ein Doppel-Vinyl-Album sein.

    Der mit einem Grammy ausgezeichnete, in Detroit lebende Produzent und MixerCollin Dupuis (St. Vincent, Black Keys, Lana Del Rey, The Pretenders) stellte sich der Herkulesaufgabe The Cycle zu mischen und erfüllte sie mit eben jener Leichtigkeit und Professionalität, die seine Arbeit und seinen Ruf auszeichnen. Sein instinktives Verständnis für die musikalischen Ambitionen des Albums wird deutlich in der Art und Weise sichtbar, wie er mit seinem Beitrag ein geradezu ganzheitliches künstlerisches Statement setzt. Nachdem Dupuis den Mix Anfang 2023 abgeliefert hatte, erfolgte durch das Mastering des herausragenden Philipp Welsing bei Original Mastering in Hamburg der letzte Feinschliff. Und damit war, nach einer langen und mühsamen Reise, welche mit viel Liebe und vielen Tränen durchtränkt war, Laura Carbones The Cycle tatsächlich musikalisch vollendet. 

    13 Songs, welche die Metamorphose einer einzigartig mystischen Künstlerin beschreiben, die nun mehr als bereit ist, ihre durch alle Elemente erlangte Klarheit in einer nachvollziehbaren und symbolischen Geschichte mit einer kranken, schmerzenden Welt zu teilen und mittels ihrer kraftvollen Stimme eben jene so dringend benötigte Heilung und Hoffnung zu geben. Laura Carbones The Cycle wird im Frühjahr erscheinen: Ein Zeitpunkt, der passender nicht sein könnte, schließlich beginnt The Cyclejedes Jahr im Frühling aufs Neue.

    The Cycle erscheint am 26.04.2024 via Cosmic Dreaming.

    Foto: Lisa Carbone