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Emotionale Wellen und Wogen: Liv Andersson lädt mit Debüt-EP „Paper Boat“ in surreale Klangwelten ein

    Mit der Veröffentlichung von Paper Boat präsentierte die Singer-/Songwriterin Liv Andersson am 15.11.2024 ihre Debüt-EP. Mit den vorab erschienenen Singles „What Sound“ (VÖ: 06.09.2024) und „Soon“ (VÖ: 11.10.2024) gab die in Hamburg lebende Künstlerin bereits erste Eindrücke ihrer filigranen Klanglandschaften preis.

    Unfassbar nahbar und dennoch nie völlig greifbar spiegeln die fünf Songs der EP häufig ein Gefühl der Verlorenheit in einer zunehmend komplexen Welt wider und thematisieren das Erleben intensiver Emotionen, von denen man sich nur schwer abgrenzen kann. Dabei zieht sich Wasser, sowohl als sprachliches Bild als auch als eine musikalische Inspiration, durch die gesamte EP. Liv Andersson schafft mit ihren schwermütigen Tracks das Bild eines dunklen, weiten Ozeans, in dem tiefe, stille Wasser immer wieder von Wellen durchbrochen und aufgewühlt werden. Sie verleiht damit sowohl schmerzhaften und überwältigenden Gefühlen Ausdruck, gibt aber zugleich auch einer sehnsuchtsvollen Ruhe den nötigen Raum.

    Lost in the ocean / The current pushes and pulls / But I’m still here, I’m still rowing / Here in my paper boat / All I know is there’s water and above me the sky” (Liv Andersson – „Paper Boat„)

    Liv Andersson begann als Teenagerin literarische Texte mit ihrer Gitarre und Stimme zu vertonen. Inspiriert von Künstler:innen wie Laura Marling, Fiona Apple und Portishead, widmet sie ihren heutigen Folk-Noir-Sound dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt. In ihrem einzigartigen Songwriting vereint sie dabei Elemente des düsteren Folks mit Einflüssen aus Jazz und Trip-Hop und schafft so ihre eigene surreale Klanglandschaft.

    Die Songs der EP sind über mehrere Jahre hinweg entstanden und 2023 finalisiert worden. Gemeinsam mit ihrem Produzent Ben Shadow, bekannt durch seine Arbeit mit Rhonda und Bernd Begemann, und ihrer Band, zog sich Liv Andersson dafür in das historische Studio Nord in Bremen zurück. Auf den Aufnahmen sind eine Vielzahl von verschiedenen, teils ungewöhnliche Instrumente zu hören. So erweitern unter anderem Kontrabass-, Geigen- und Trompeten-Passagen das organische Arrangement und die Melancholie des Openers „Sailor“ wird durch ein Harmonium untermalt.

    In Zusammenarbeit mit Annika Schilling entstand neben der Musik eine Musikvideo-Triologie, die Paper Boat als cinematisches Gesamtkunstwerk vollendet. Musik, Text und Visuals sind dabei weniger Vorgaben, sondern Anregung für eigene Assoziationen: „Ich möchte in meinen Texten und in meiner Musik keine Antworten geben. Ich erkläre sie nicht gerne. Vielmehr möchte ich Menschen die Möglichkeit geben, selbst etwas in den Songs zu finden, was dies auch immer sein mag“, erzählt Liv Andersson.

    Paper Boat lebt von einem geisterhaften, aber dennoch hoffnungsvollen Klang. Dieses Meer aus zuversichtlicher Wehmut wird durch das düstere Schlaflied „Soon“ beendet, wobei neben allem Schwermut auch ein Funken Hoffnung erhalten bleibt.

    Die EP Paper Boat erschien am 15.11.2024.

    Foto: Ann Sophie Krüger